Diesmal wurde ein verlängertes Ausflugswochenende für Ylvi organisiert. Für die Wikingerin standen zwei Ziele an. Zuerst sollte Düsseldorf erobert werden, gefolgt von einem Zug in die benachbarte Niederlande. Als Drachenboot Ersatz wurde ein VW Passat von Europcar gekapert.
Eigentlich war es unser Plan Ylvi an den Heckladeraum eines Kombis (z.B. VW Passat) zu gewöhnen. Nachdem sich die kleine Dame unser Anliegen im wahrsten Sinne des Wortes nochmal durch den Kopf gehen liess und dann versuchte auf die Rückbank zu steigen, wurde die erste Etappe kurz unterbrochen und die Versuchsreihe neu angeordnet. Ylvi saß mit mir auf dem Rücksitz und die Fahrerin kämpfte vorne mit den anderen Verkehrsrowdies.
Dann folgte ein nicht geplanter Erfahrungswert für Ylvi. In den frühen Abendstunden durften wir noch an einer familiären Geburtstagsfeier teilnehmen. Das Novum für Ylvi: 20 Menschen in einem Raum. Aber sie benahm sich tadellos ...
Nächster Tag. Düsseldorf war für den Broholmersturm bereit. Das ausgewählte Feld der Ehre - die Rheinwiesen ... und der Rhein selbst, wie ich kurze Zeit später feststellen musste.
Ylvi pflegte bis dato um Pfützen oder Bäche, die ihr bis zu den Beingelenken reichen verachtungsvoll einen Bogen zu machen. Da ich dies annahm belächelte ich auch ihr vorsichtiges ranschnüffeln an den Fluss, der offensichtlich gerade über eine gute Strömung verfügte.
Ich lächelte immer noch als Ylvi mit allen vier Pfoten im Rhein stand.
Ich lächelte definitiv nicht mehr als der ganze Broholmer in das Wasser sprang, sein Kopf wie das Periskop eines U-Boots sich über der Wasserlinie abhob und mit kräftigen Zügen wie eine von Wagners besungenen Rheintöchtern eine Runde schwamm.
Glücklicherweise waren wir nicht gezwungen hinter Ylvi herzuspringen, um sie aus Gevatter Rheins nasser Umarmung zu entreissen. Sie schaffte es selbst an das flach abfallende Ufer zurück.
Nachdem wir sie mit einem Handtuch trockengerubbelt hatten verzogen wir uns in den mittleren Teil der Rheinwiesen wo sie mit sehr vielen Hunden spielen konnte. Das ging so ca. drei Stunden ... wie gewohnt - mit dem üblichen Aufreiten und den anderen Hunden zeigen wie gross Broholmerpfoten werden können.
Am Tag danach folgte die Fahrt in die Niederlande - nach Ede (liegt irgendwo bei Arnhem), um es genauer auszudrücken. Wir folgten hier einer Einladung der 1. Vorsitzenden des Broholmer Deutschland e.V. zu einer sogenannten Neujahrswanderung.
Ylvi traf auf elf Hunde - nicht wirklich eine neue Erfahrung für sie.
Aber elf Broholmern in die Auge zu schauen - das war etwas ganz anderes. Vor allem weil Klein Ylvi dabei den Kopf heben musste. Es war ein - sagen wir - amüsantes Bild.
Nachdem Ylvi erkannte das sie den ausgewachsenen Broholmern nicht mal ein einfaches "Wuff" abringen konnte, mit ihren üblichen Lasst-uns-spielen-Aufforderungen, suchte sie sich eine junge Broholmerin namens Frigga aus, die auch gleich ordentlich mit ihr spielte und rumtobte.
Ylvi lernte das Aufreiten und Pfotenboxen nicht so einfach ist wenn der Konterpart exakt über die identischen physikalischen Ausstattungen verfügt wie man selbst.
Die Wanderung selbst erstreckte sich für Ylvi und ihre neugewonnene Kumpanin Frigga auf ca. 4 km. Ausserdem schloss sich ein verletzter Broholmer names Skold der Welpenwanderung an, weil er ein paar Wochen zuvor von einem Auto angefahren wurde und eine Platte in den Hinterlauf operiert bekam.
Mal abgesehen von der Verletzung bzw. sichtbaren Operationsnarben strahlte Skold eine Ruhe und Friedfertigkeit wie Buddah persönlich aus. Das Ylvi gelegentlich an ihm rumkaute oder versuchte von hinten aufzureiten interessierte ihn überhaupt nicht.
Ylvi verbrachte im Anschluss noch ein paar Stunden mit uns und den anderen Broholmerbesitzern in der ortsansässigen gastronomischen Einrichtung. Nach all diesen Eindrücken war Ylvi sichtlich erschöpft.
Ich mag es kleine, vor Energie explodierende, Broholmer schlafen zu sehen.
Montag, 28. Januar 2008
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