Dienstag, 29. April 2008

Moppelkotze

Hmmm ... Ylvi war den ganzen gestrigen Tag über ziemlich ruhig.

Ok, wir packten das kleine Hundi in ihr Geschirr und machten unseren üblichen Rundgang am Mainufer. Unterwegs trafen wir einen Mammutbulls und einen Thai Ridgeback. Beides sehr schöne Hunde - bis Ylvi zwischen die beiden wie eine Walküre reinbretterte.

Da wurde getobt, geboxt, gebellt und im nassen Gras rumgewälzt - zur persönlichen Freude aller Hundehalter, die in dem Moment alle denselben Gedanken hatten:"Shit, jetzt muss ich den Hund wieder putzen bevor wir nach Hause gehen.". Ylvi sparte nicht am Einsatz des Broholmer Bodycheck oder des neu entdeckten Backbreaker. Nur der Mammutbulls war cool und zeigte wozu Ylvis Geschirr noch gut sein kann, verbiss sich in das Teil und benutzte Ylvi als Zerrspielzeug.

Um das Bild etwas wirken zu lassen: Ylvi - 40 kg, Mammutbulls - 15 kg und zerrte mit einem sichtlichen Vergnügen an Ylvis Geschirriemen an der Brust.

Nach fünf Minuten gab Ylvi dem Mammutbulls zu verstehen das es reichen würde mit dem Gezerre in dem sie ihr vorderes Bein wie einen Elbow Drop auf das Tier niedersausen lies.

Damit war die rasante Spielstunde beendet und wir trotteten Richtung Heimat. Das Spielfeuerwerk dauerte vielleicht zwanzig bis dreißig Minuten, es war aber sehr auffällig das Ylvi diesmal erschöpft hinter uns her trottete. Sie hat sich auf dem Weg sogar zweimal hingelegt. An dem Punkt gingen dann so langsam die Warnlichter an, mit der Frage in unseren Gesichtern ob alles ok wäre. Ylvi bekam bei Ankunft in der Heimathöhle ihr Futter, welches sie zwar nicht wie gewohnt euphorisch in Empfang nahm, aber sie verdrückte es.

Und ca. eine Stunde später ging es dann los. Ylvi fiepste bzw. wimmerte zweimal kurz auf und erbrach sich dann im Flur - zweimal. Danach rührte sie freiwillig keinerlei Nahrung mehr an. Selbst die Superleckerlis ließ die kleine links liegen und heute morgen ging die kleine Maus sehr zaghaft an ihr Futter - aber sie fras es.

Vor einer Woche ärgerte ich meine Freundin noch damit das Ylvi etwas moppelig aussehen würde. Gestern hatte sie eher Ähnlichkeit mit Ghandi nach einem Hungerstreik.

Donnerstag, 24. April 2008

Flegelalter

Nun, die kleine Maus zählt jetzt stolze 9 Monate.

Allerdings habe ich das Gefühl als ob Ylvi schon mehrere Jahre bei uns wäre. Da kann man mal sehen um wieviel der graue Alltag so reicher und heller wird wenn so ein kleiner Vierbeiner durch das Leben tappt.

Und es gibt noch einen drauf ...

Die weitere Entwicklung ist nicht aufzuhalten - Ylvi steht am Anfang ihrer Flegelphase. Ihre Tischmanieren sind beim Teufel - sie nimmt ihr Futter auf und schüttelt es so hin und her als ob es ihr Spielzeug wäre. Sie tritt uns - dem Rudel Topmanagement - mit Vorliebe auf die Füsse und liebt es ihr Vorderpfoten auf unseren Schulter zu positionieren - während wir aufrecht stehen wohl bemerkt.

*Seufz*

Wo ist der kleine 6 Kilo Hund aus Dänemark geblieben ???

Mittwoch, 23. April 2008

Neue Höhle gefunden

Hipp, Hipp, Hooray ...

Wir haben eine neue Behausung für das Rudel gefunden. An Mainhattans Riedberg werden wir demnächst unsere Zelte aufschlagen.

Die Umgebung unseres langjährigen Domizils in Sachsenhausen Nord geben wir auf, da die Wohn- und Lebensqualität in dem Gebiet für uns spürbar abgenommen hat.

Für Ylvi bedeutet es das sie ihre eigene - wenn auch in einer kleinen Ausgabe - Terrasse und Garten bekommt. Aber es wird definitiv ihr eigenes zu behütendes Territorium werden.

Die Kleine ist übrigens extrem fit. Auch ihre Kampfkünste haben einen bemerkenswerten Fortschritt gemacht. Nachdem der broholmereigene Bodycheck einem Shaolin Meister zu Ehre gereichen würde, entwickelte sie den Backbreaker. Wie der geht ??? Ganz einfach. Ylvi stellt sich auf ihre Vorderpfoten und ballert ihrem jeweiligen Sparringspartner das geschwungene Hinterteil mit Volldampf in die Vorderfront. Ein drei Jahre alter Mischlingsrüde wurde auf diesem Weg gestern auf die Bretter geschickt.

Wenn das so weitergeht bekommt Ylvi bald den Schwarzgurt in Broholmer-Fu.

Donnerstag, 17. April 2008

Nicht entschärfter Blindgänger

Also der Artikel zur Windelpflicht für Hunde steht immer noch unkommentiert in der Zeitung.

Allerdings hat die Stadt Ludwigsfelde das inzwischen als Aprilscherz gekennzeichnet - aber die Zeitung merkwürdigerweise noch nicht.

Komisch Ding

Mittwoch, 16. April 2008

Es läuft ganz beschissen ...

Das eine Zipperlein ist weg - schon steht das nächste in den Startlöchern. Vor Erleichterung, das Ylvi die OP erspart blieb waren wir mit der kleinen Dänin viel draußen - egal bei welchem Wetter.

In jüngster Vergangenheit hat es ja viel geregnet und Ylvi hatte sehr viel Spaß mit den gebildeten Wasserpfützen. Es war ein herrlich zu beobachtendes Planschen, ein echtes Wasserspiel. Dummerweise hatte sie dabei auch einiges an Wasser getrunken.

Und dieses wässrige Vergnügen entlädt sich gegenwärtig konsequent in einem wechselseitig aussehenden Durchfall. Suuuper ...

Heute lassen wir sie mal fasten, damit sich der Verdauungstrakt erholt. Wenn es dann nicht besser wird stehen wir wieder beim Tierarzt. Himmel, da waren wir doch erst letzte Woche eben wegen einem Check auf Würmer & Co. Der fiel übrigens negativ aus. Ylvi war bzw. ist frei von jeglichen Parasiten und sonstigen unerwünschten Besuchern, die keine Miete zahlen.

Übrigens: Das Hundekacke Thema scheint gerade die deutsche Medienwelt zu erobern. Ein Ort namens Ludwigsfelde führt zum 1.10.08 die Windelpflicht für Hunde ein - und mit diesem Fortschritt an deutscher Reglementierung des sozialen Zusammenlebens machen die gerade eine irre Werbung.

Zu Feier des 3. Oktober sollte ich in diesem Dorf - in dem offensichtlich jeder dritte Einwohner einer inzüchtigen Verbindung entstammt - ordentlich einen saufen gehen und mich dann auf der Strasse übergeben. Vielleicht müssen die dortigen Einwohner dann mit einem Sack um den Kopf rumlaufen, wie die Pferde mit ihren Futtersäcken ...

Hundescheisse ist vom Hundehalter zu entsorgen, egal ob das ein großer oder kleiner Hund ist - keine Frage. Aber das tragen von Windeln für Hunde zu verordnen geht ein wenig zu weit.

Dienstag, 15. April 2008

Nackte Tatsachen

In Mainhattan gibt es eine Person, die inzwischen zum Frankfurter Stadtbild im Frühling gehört wie das Space Shuttle in den Weltraum. Diese Person bzw. diesen Mann erkennt man ohne Zweifel sofort daran, das er splitternackt durch die Strassen Mainhattans läuft.

Um ehrlich zu sein hab ich diesen Menschen seit Enden der neunziger Jahre nicht mehr gesehen und noch weniger hatte ich erwartet dieses freikörperkulturauslebende Individuum in einer der ruhigsten Seitenstrassen von Sachsenhausen anzutreffen.

Ylvi, die mit einer schonungslosen Neugier gesegnet ist, hob schon ihr Geruchsorgan zwecks Identifizierung des auf sie zukommenden Objektes an. In angespannter Erwartung, dass es zu irgendwelchen unangenehmen bis ekeligen Szenen kommen könnte bei denen ich Ylvi von dem offensichtlich laufenden Übergewicht trennen musste passierte - zu meiner persönlichen Erleichterung gar nichts.

Der Nackedei lief vorbildlich ruhig an Ylvi vorbei und ebenso umgekehrt Ylvi. Sie würdigte den unbekleideten Mann mit keinem Blick. Der nackte Typ verhielt sich aber korrekter als so mancher grell, schrill, schräg oder bunt angezogene Jogger, der Ylvis spielerische Ambitionen durch platschende Schrittgeräusche, wild rudernde Arme - oder vielleicht auch durch so manche miefende Schweisswolke - erregt.

Manchmal scheint weniger wirklich mehr zu sein.

Sonntag, 13. April 2008

Schönheit

Nun, da war er dann, der 11. April ...

Wir hatten alles vorbereitet. Die Decke für die OP lag seit Tagen bereit. Ylvi bekam jeden Tag ihr Gel in beiden Augen gepinselt - Fucithalmic hiess das Zeugs übrigens - und wir machten uns selbstverständlich auch lange verrückt wie und was da alles geht bei so einer OP.

Natürlich hatten wir, das Rudel Topmanagement, uns von unseren üblichen Verpflichtungen befreien lassen, um bei der Kleinen die ganze Zeit zu bleiben bzw. in der Nähe.

So rückten wir also mit Ylvi beim Tierarzt an. Ich muss nicht erwähnen das uns nicht gerade die Sonne aus dem Hintern schien ...

Nach einer etwas unverhältnismäßig längeren Wartezeit - ok,ok auch andere Hunde haben ihr Recht auf eine gute Behandlung - ging es zur Voruntersuchung. Wir sahen noch zwei französische Bulldoggen, die sichtlich erleichtert die Behandlungsräumlichkeiten verliessen. Himmel, sind die klein. Die reichten Ylvi gerade mal bis an das Kniegelenk.

Wir wurden dann darüber aufgeklärt das für den Hund das unangenehmste die Einführung der Kanüle für das Betäubungsmittel ist. Vom Tubus und den Anschlüssen der weiteren Geräte würde der Hund nichts mehr mitbekommen. Um ehrlich zu sein hab ich auch nur zugehört bis zu der Stelle wo der Hund einschläft. Wichtig für mich war dann nur wieder der praktische Part wo der Hund wieder aufwacht, wir sie wieder aufpäppeln können und für die Tierärzte hoffen das dann alles ok ist. Oja, Jungs, ich trau Euch keinen Meter über den Weg.

Es folgte die Begutachtung von Ylvi durch den Operateur. "Da ist keine Narkose nötig" war der Satz der die Stille des Raums durchschnitt und nicht so richtig in das Bild passen wollte. Noch weniger passten die Fragezeichen in unseren Blicken. Hat der Mensch da gerade gesagt er will meinen Hund nicht betäuben ???

Es folgte die kurze Erklärung bzw. augenärztliche Bewertung das die Entzündung zurückgegangen ist und die Tränendrüse wieder an der Stelle ist wo sie hingehört. Das äußere Lid ist zwar immer noch umgeklappt, aber vom gesundheitlichen Standpunkt würde die OP gegenwärtig keinen Sinn machen. Ylvi erfährt keinerlei visuelle Beeinträchtigung. Das umgeklappte Augenlid so zu operieren hätte gemäß ärztlicher Aussage den Stellenwert einer Schönheits-OP.

"Finger weg von meinem Hund. Wir gehen." hätte ich natürlich am liebsten gesagt. Selbstverständlich verabschiedeten wir uns gesitteter aber offensichtlich erleichtert ohne Ende. So viel Glück hätte ich auch gerne bei meinen Augen OPs gehabt.

Da Ylvi garantiert an Veranstaltungen wie "Deutschland sucht den Super-Broholmer" nicht teilnehmen wird, verzichteten wir mit Freuden auf den OP Stress.

Wir gingen eigentlich davon aus den Wald in Mainhattan mind. die nächsten zwei Wochen nicht zu betreten. Noch am frühen Nachmiitag des 11. Aprils standen wir mitten im Wald und schon sehr schnell fanden wir einen Hund mit dem Ylvi spielen konnte bis zum Umfallen.