Freitag, 6. Juni 2008

SHOCKED

Gestern gab es ein Einzeltraining mit bzw. für Ylvi das für manch einen zur psychischen Endzeit-Belastung wurde. Man hörte Herzen brechen, Augen wurden flehentlich um Gnade in den Himmel gehoben und ein Winseln erfüllte die Luft das es mich nicht gewundert hätte wenn UNO Truppen auf einmal vom Himmel herab gelandet wären.

Unser Training begann wieder mit den üblichen Spielchen Sitz, Platz und Bleib. Bis hierhin lief alles wunderbar. Dann kam das Kommando Komm ...

Und was macht Ylvi ??? Spielt mit einem Hund der gerade des Weges daher kam. Es war nicht mal ein besonderer Hund - einfach nur ein Hund. Und dann war da ja noch das hohe Gras. Einfach herrlich wie ein Steinbock im Gebirge durch die hohe Wiese zu hüpfen. Die Frau, die da Komm rief wurde einfach nicht beachtet. Oder auf gut deutsch ... sie war Ylvi scheissegal!

Wir versuchten das Komm diesmal mit einem Spielzeug zu unterstützen. Es war für die Kleine absolut uninteressant. Der Blick sagte soviel aus wie: Schön das ihr den Krempel mitgebracht habt. Ihr schleppt es auch wieder heim.

Aber diesmal verordnete die Trainerin eine Schocktherapie. Ylvi wurde mit der Leine an einen Baum festgemacht. Ylvi selbst war mit einem Geschirr ausgestattet. Wir selbst liefen dann ca. 15 Minuten vor Ylvi ganz ruhig hin und her - der Abstand zu Ylvi betraf vielleicht max. 20 Meter - und haben sie dabei nicht beachtet. Auch Augenkontakt musste vermieden werden. Einmal verschwanden wir dabei sogar aus Ylvis Blickfeld.

Ylvi zerrte natürlich wie eine Irre an dem Baum und auch die Leine (aus Leder) sah danach nicht mehr ganz frisch aus. Besonder schwer fiel diese Trainingsmaßnahme Ylvis Frauchen. Sie litt fast genauso dolle wie der zerrende Broholmer am Baum und so richtig grenzwertig wurde es als dann die kleinen fiepsenden Winsellaute von Ylvi kamen als wir mal kurz ihr Blickfeld verliessen. Realer Horror, live und in Farbe ...

Als wir nach - extrem langen 15 Minuten - die kleine Maus vom Baum abmachten war die Selbstverständlichkeit mit der uns Ylvi in der Regel betrachtete wie weggewischt. Sie blieb stehen wenn wir stehen blieben, sie änderte sofort ihre Richtung wenn wir unsere Richtung änderten (egal wieviel verspielte Beagel danach riefen durchgekaut zu werden) und sogar das Komm klappte fast. Da war sie noch sehr unsicher ...

Der Baum hat jetzt übrigens eine leichte Ähnlichkeit mit dem Turm von Pisa.

PS: Die Übung darf niemals mit Hunden durchgeführt werden, die ausgesetzt wurden !!!

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